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Interview mit dem neuen Schulleiter am MGTT, Herrn Dr. Timon Binder

a bdr 2022

Reimers: Sie sind nun seit wenigen Tagen am MGTT. Beschreiben Sie doch Ihre ersten Eindrücke. Wie geht es Ihnen?
Dr. Binder: Ich bin herzlich empfangen und sehr freundlich aufgenommen worden. Die ersten Begegnungen mit dem Leitungsteam und die ersten Wochen der gemeinsamen Arbeit verliefen sehr angenehm, überaus kollegial und produktiv. Ich fühle mich daher rundum wohl. Mein erster Eindruck ist, dass hier sehr professionell und immer mit pädagogischem Blick auf den Einzelnen bzw. die Einzelne gearbeitet wird. Am ersten Schultag habe ich alle Klassen begrüßt und freue mich natürlich auch darauf, das Kollegium, aus dem ich bereits einigen Menschen z.B. bei der Konferenz begegnet bin, sowie die Schülerinnen und Schüler nach und nach kennenzulernen.

Reimers: Was hat Sie am MGTT besonders angesprochen?
Dr. Binder: Das MGTT hat einen sehr guten Ruf. Das liegt nicht nur an den hervorragenden Abiturergebnissen, sondern auch an der pädagogischen Arbeit insgesamt: Attraktiver Unterricht, ein motiviertes Kollegium, engagierte Eltern und vielfältige Angebote für die Schülerschaft, z.B. durch viele Wettbewerbe, AGs und außerunterrichtliche Veranstaltungen (wie Schüleraustauschprogramme) bieten den Schülerinnen und Schülern ein tolle Bandbreite an Möglichkeiten, ihre Interessen zu vertiefen, Neues zu entdecken und ihren Horizont zu erweitern. Die Digitalisierung schreitet rasch voran und wird sinnvoll ins schulische Leben integriert. Das MGTT hat also nach meiner Meinung sehr gute Perspektiven. Das Leitungsteam arbeitet sehr eng und sehr gut zusammen. Und nicht zu vergessen: Das MGTT liegt in einer wunderschönen Landschaft!

Reimers: Werfen wir einen kurzen Blick auf Ihre bisherige berufliche Laufbahn.
Dr. Binder: Nach dem Studium der Klassischen Sprachen (also Latein und Griechisch) sowie Germanistik habe ich promoviert. Dann war ich 12 Jahre am Suso-Gymnasium in Konstanz tätig, davon 9 Jahre als Abteilungsleiter. Von 2017 bis 2022 war ich Schulleiter am Gymnasium Hohenbaden in Baden-Baden. Die Chance, wieder in meine Heimatregion zurückzukehren und gleichzeitig eine so gut geführte und attraktive Schule als Schulleiter zu übernehmen, wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Reimers: Welche pädagogischen Themen liegen Ihnen am Herzen? Was ist Ihnen wichtig?
Dr. Binder: In meiner Rede bei der Einsetzungsfeier habe ich zum Verhältnis von Bildung und Ausbildung gesprochen. Es scheint mir wichtig zu betonen, dass bei aller Anwendungs- und Berufsorientierung auch das Thema Allgemeinbildung und menschliche Bildung nicht zu kurz kommen darf. Wir wollen nicht nur Menschen ausbilden, damit sie im späteren Berufsleben als Fachkräfte fachlich gut vorbereitet und direkt einsetzbar sind, sondern auch Menschen bilden, die reflektiert und verantwortungsvoll ihr eigenes Leben, aber auch Gemeinschaft und die Gesellschaft (mit-)gestalten können. Die Herausforderungen der Zeit sind groß, da braucht es Leute, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen, Zusammenhänge erkennen und das Gemeinwohl im Auge behalten. Dazu wollen wir die Schülerinnen und Schüler befähigen. Das muss der Anspruch des Gymnasiums sein: Bildung und Ausbildung auf hohem Niveau.

Reimers: Was wollen Sie zuerst in Angriff nehmen?


Dr. Binder: Natürlich habe ich viele Ideen, was wir gemeinsam an der Schule umsetzen könnten. Mir ist es aber wichtig, die Wünsche, Ideen und Anregungen aus der Schule heraus aufzunehmen. Dazu gehören das Kollegium, die Schülerschaft mit der SMV und natürlich die Eltern. Ich bin gespannt, welche Schwerpunkte wir gemeinsam setzen können. Schulentwicklung ist ja eine gemeinsame Aufgabe (auch in Kooperation mit dem Schulträger). Ob wir dann etwa ein neues Profilfach einführen, ein Sprachenfest ins Leben rufen, digitale Unterrichtformen in der Umsetzung des Medienentwicklungsplans implementieren: Wichtig ist, dass wir diese schöne Schule mit breitem Konsens weiterentwickeln, Bewährtes sichern und Innovationen aufgeschlossen begegnen. 

Reimers: Als Direktor der Schule arbeiten Sie mit vielen Menschen und Gruppen zusammen.
Dr. Binder: Ja, das ist spannend, wichtig und unerlässlich. Eltern, Schülerschaft und Kollegium gestalten das Schulleben gemeinsam. Aber auch Sekretariat und Hausmeister sind wichtig für den geregelten Ablauf an der Schule. Wenn möglichst viele mitmachen und mitgestalten und wir eine gemeinsame Vorstellung von „guter Schule“ haben, entsteht eine hohe Identifikation mit der Schule und große Zufriedenheit.
Mit den Schulleitungen der Grundschulen und weiterführenden Schulen möchte ich gern eng zusammenarbeiten, damit wir für jedes Kind die passende Schulart bzw. den passenden Bildungsweg finden und die Bildung der Jugend als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen.
Daher werden wir selbstverständlich auch in engem Kontakt und Austausch mit dem Regierungspräsidium Tübingen und dem Schulträger, der Stadt Tettnang, bleiben. Denn das MGTT ist ja nicht nur eine Schule der Stadt, sondern auch eine Schule für die Menschen in der Stadt Tettnang. Wir werden also gemeinsam die Schullandschaft und auch das MGTT weiterentwickeln; auf die tatkräftige Unterstützung der Stadt für unsere pädagogischen Vorhaben und schulischen Anliegen (Gebäude, Ausstattung etc.) setzen wir.

Reimers: Wie reagiert das MGTT auf die aktuellen Herausforderungen (Corona, Flüchtlinge, Energieknappheit etc.)?
Dr. Binder: Nach über zwei Jahren Corona-Erfahrungen wären sicherlich alle Schulen dankbar, wenn sich wieder Normalität einstellen würde. Das MGTT ist aber sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen; der Online-Unterricht hat sehr gut funktioniert.
Mit dem gemeinsamen Konzept der Schulen am Manzenberg können wir die bei uns eintreffenden Kinder aus Flüchtlingsfamilien gut aufnehmen, Ihnen eine Perspektive bieten. Sobald die Kinder in der Vorbereitungsklasse sprachlich den Anschluss schaffen, werden sie an den Schulen regulär aufgenommen. Auch am MGTT befinden sich bereits Flüchtlinge in den Regelklassen; denn Deutsch als Zweitsprache (DAZ) wird von engagierten und qualifizierten Lehrkräften am MGTT schon seit dem Eintreffen der ersten Flüchtlinge (und bis zu deren Aufnahme in die Regelklassen) angeboten.
Bzgl. der notwendigen Energiesparmaßnahmen sind wir mit dem Schulträger, also der Stadt Tettnang, im intensiven Austausch. Der Schulbetrieb wird sicherlich ordnungsgemäß weiterlaufen. Unsere Schülerinnen und Schüler sind für das Thema Energiesparen auch über den Unterricht sensibilisiert, so dass jede und jeder seinen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen leisten kann.

Reimers: Ein Wunsch für die Zukunft?
Dr. Binder: Ich wünsche mir für die Menschen am MGTT ein erfolgreiches und anregendes Schuljahr, in dem jede/r seine persönlichen Ziele erreicht und wir uns als Schulgemeinschaft stark mit der Schule identifizieren.

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