Aufführung 2010

Im Olymp funkt’s und kracht’s

„Götter wie du und ich“ sind die hehren griechischen Götter in Beate Haeckls köstlich respektloser, turbulenter Komödie, an der Spieler und Zuschauer ihr helles Vergnügen haben – ein wahrer Leckerbissen für ein Gymnasium. Mit herrlich frechem Spiel hat die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums die Premierenbesucher mitgerissen. von Christel Voith

Theater-AG Montfort-Gymnasium Tettnang, Premiere 26/03/2010: „Götter wie du und ich“, Komödie von Beate Haeckl

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Seit Jahrtausenden schauen die Götter vom Olymp auf die Menschen herunter, sie haben sich sogar einen Fernseher angeschafft. Göttervater Zeus schmökert gelangweilt in Schundheften. Fett und faul ist er geworden, denn seine Hera passt wie ein Luchs auf, dass er sich ja nicht wieder eine schöne Menschenfrau angelt. Auch die übrigen Olympier sind sauer, weil sich nichts tut, und vor lauter Langeweile kriegen sie sich rasch in die Wolle. Köstlich, wie das spielfreudige Ensemble unter der Regie von Alexandra Hock und Markus Stein die verschiedenen Typen zeichnet: den trägen Göttervater (Volker Lagoute) unter der Fuchtel seiner ebenso energischen wie attraktiven Frau Hera (Sarah Eichler), die mit ihren Reizen spielende Aphrodite (Anja Schnee), die bildungsbeflissene Athene (Julia Letsche), die schüchterne Artemis (Teresa Geiger), das Mauerblümchen Hebe (Natalie Gnannt) und die Göttersöhne, der eitle Apoll (Sebastian Hambsch), der streitsüchtige Ares (Tobias Diemer), der arg gebeutelte Hephaistos (Yannick Bischet) und alle übrigen Olympbewohner.

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Der munterste von allen ist Hermes, den Martin Baur mit umwerfendem Witz auf die Bühne bringt. Nur zu gerne eilt er zur Erde, wo die hochnäsige Medienzarin Ricarda Binger (Bianca Klein) das Image der Götter mit einer Fernsehserie aufpolieren soll. Energisch, wie sie ist, steht sie aber nicht auf dekadenten, vergilbten Göttern, sondern auf strammen Germanen und umgibt sich mit servilen Lederhosentypen. So eine soll das Medienmonopol erhalten? Da sei Hermes vor!

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Er bringt die unverbogene, ehrliche Dokumentarfilmerin Jenny (Anna Dick) dazu, mit in den Olymp zu reisen, um einen „Straßenfeger“ zu produzieren. Schönheit und Edelmut sucht sie dort, die Grundpfeiler der griechischen Mythologie will sie mit der Kamera vermitteln, doch was sie antrifft, sind „Götter wie du und ich“. Streit und Gezeter sind ebenso an der Tagesordnung wie Seitensprünge, Eifersucht macht die Rivalinnen zu Furien. Statt edler Sitten erlebt Jenny Provokation, Hinterhältigkeit, Laszivität, Sarkasmus, Verrat. Dazu legt ihr charakterloser Ex (Florian König) sie böse rein und klaut ihr Filmmaterial. Trotz aller Turbulenzen, die die Spieler bravourös meistern, gibt’s natürlich ein Happyend, wenn auch nicht für alle Beteiligten. Zum köstlichen Theaterspaß kommt die Freude an der phantasievollen Ausstattung, an Bühnenbild, Kostümen und Maske, wie an der stimmigen Musikauswahl und Lichtgestaltung.

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Trailer dieser Aufführung

 

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