Ziele, Inhalte und Aufgaben des Faches
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein
Mit Sprache in all ihren Facetten, geschrieben oder gesprochen, gelesen oder gehört, künstlerisch geformt oder zum alltäglichen Gebrauch, als grammatisches System oder als literarisches Ausdrucksmittel, beschäftigen wir uns im Deutschunterricht am Montfort-Gymnasium. Im Laufe ihrer Schulzeit begegnen unsere Schülerinnen und Schüler verschiedensten Texten unserer Muttersprache: Gebrauchstexten, Erzählungen, Romanen, Sachtexten, Gedichten, Kommentaren, satirische Texten, Fabeln, Sagen, Kurzgeschichten, Balladen, Berichten, erörternden Texten, Beschreibungen usw. Dabei steigen die Ansprüche im Laufe der Zeit kontinuierlich an: Ausgehend von einfachen Bildergeschichten in der 5. Klasse entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Laufe der 8-jährigen Schulzeit ihr Sprachverständnis weiter, bis sie es am Ende ihrer Schulzeit im Abitur mit den komplexesten literarischen Texten aufnehmen, die der deutschsprachige Kulturkreis zu bieten hat. Die Abiturprüfung enthält in jedem Fall auch eine Prüfung im Fach Deutsch (mündlich oder schriftlich).
Wo das Deutsche nicht Muttersprache, sondern Zweit- oder Fremdsprache ist, bemühen wir uns mit besonderen Zusatzangeboten, die Grundlagen und -kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. Ziel des Deutschunterrichts ist es immer, Grenzen im Sinne des eingangs zitierten Satzes von Wittgenstein auszuloten und zu erweitern.
Die gerne gestellte Frage: „Wann brauchen wir das in unserem späteren Leben?“ beantworten wir mit einem bestimmten: „Immer!“ Wir wollen die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich in einer immer komplexer werdenden Welt sprachlich in Schrift und Wort angemessen auszudrücken – ob in Form von Liebesbriefen oder Geschäftskorrespondenz, Trauerreden oder einem Heiratsantrag, bei der Verteidigung der Doktorarbeit, der Präsentation beruflicher Projekte oder bei Bewerbungsgesprächen. Völlig unabhängig von der später eingeschlagenen Fachrichtung ist es in der (akademischen) Arbeitswelt wichtiger denn je, sich sprachlich versiert auszudrücken. Doch auch als Privatmenschen begleitet uns die sprachliche Ausdrucksfähigkeit ein Leben lang und prägt uns entscheidend in unserer Persönlichkeit, denn die Grenzen unserer Sprache sind auch immer die Grenzen unserer Welt!
Lehrerinnen und Lehrer
Folgende Lehrkräfte unterrichten Deutsch am MGTT:
R. Basen, A. Bonanati, C. Breitwieser, S. Busse, C. Garcia, A. Gießler, A. Gottesbüren, A. Heider, N. Heuer, B. Holland, A. Holzner, S. Homann-Liesener, R. Jennerjahn, N. Kampmann, I. Knill, S. Kränkle, A. Nebel, A. Prospero, N. Reimers, K. Rosner, P. Sans, K. Schiffner, A. Schinnerling, M. Stein, S. Westermayer u.a.
Angebote
- Klasse 5 Schulbibliotheksführung
- Klasse 5/6 LRS-Förderung
- Klasse 6 Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels
- Klasse 7 Informationsveranstaltung in der Stadtbücherei Tettnang (mit Einführung in die Recherchearbeit)
- Klasse 6/7 Trainingsunterricht
Angebote für alle Jahrgangsstufen
- Schreibwettbewerb Montfortikus
- Besuch vielfältiger Theateraufführungen im Haus, in Kooperation mit der Stadtbücherei Tettnang oder in den Theatern der näheren Umgebung
- verschiedene AGs: Theater, Jugend debattiert
Schulbibliothek
In unserer Schulbibliothek, in deren Nutzung unsere Schülerinnen und Schüler in der 5. Klasse eingeführt werden, stehen zahlreiche Titel für alle Altersstufen zur Ausleihe zur Verfügung. Die Bibliothek ist außerdem über das Informations- und Suchsystem mit der Stadtbücherei Tettnang verlinkt.
Projekte
Buch macht Schule - Schule macht Buch
Schüler schreiben ihr eigenes Buch – einzigartig!
Zum Projekt sehen Sie hier einen Beitrag von regioTV (ein Klick ins Bild startet das Video):
Haben Sie schon einmal mit anderen zusammen ein Buch geschrieben? Nein?
Genau dieser Herausforderung stellten sich 16 Schüler*innen (Klasse 7 bis Kursstufe 1) unserer Schule. Sie schrieben gemeinsam an einem spannenden Roman, dessen Schauplatz das historische Tettnang ist. Der Roman wurde vom Verlag Edition Schröck-Schmidt verlegt und ist im regulären Buchhandel erschienen.
Unsere Deutschlehrerinnen Rita Basen und Nicole Kampmann leiteten mit großem Engagement die Buch-AG, die sich einmal wöchentlich traf, um das Buch entstehen zu lassen. Doch wie funktionierte das genau?
Am Anfang stand die Idee, die Stadt, die Historie. Also auch die Recherche. Die Schüler*innen tauchten ein in alte Geschichten und historische Schauplätze. Sie nahmen zudem an Führungen teil, um besondere Details zu erfahren. Das alte Tettnang lebte vor ihren Augen auf. Ideen für den Roman konkretisierten sich.
16. Oktober 2019: 1. Workshop
Die Geschichte erhielt einen Rahmen: In einem ersten eintägigen Workshop, geleitet von der Autorin Carola Kupfer, entstand das Handlungsgerüst. Dieses stellte sicher, dass trotz der verschiedenen Autoren alles einen roten Faden haben und keine Brüche entstehen würden. Der Workshop ersetzte jedoch nicht die Kommunikation der Autor*innen untereinander, die immer zu zweit an einem Kapitel schrieben. Gerade dieses Sprechen über den Schreibprozess, das Schreiben und Überarbeiten, der Austausch mit den anderen Schüler*innen machte dieses Projekt so arbeits- und erlebnisintensiv. Und zu etwas ganz Besonderem!
4. Dezember 2019: 2. Workshop
Thema: Wie vermarktet man ein Buch?
Frau Kupfer plante gemeinsam mit den Schüler*innen eine Pressekonferenz, auf der das Buch der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte. Sie hat am 05. März 2020 im Bacchussaal des Neuen Schlosses Tettnang stattgefunden.
Ein erster Schritt der Vermarktung war eine exklusive Vorbestellaktion: Bis zur Pressekonferenz hat MontisFortis kräftig die Werbetrommel in den Klassen gerührt. Zum Vorzugspreis von 10 Euro konnten Eltern, Lehrer*innen und Schüler*innen sich ein Exemplar sichern.
Und um ganz "up-to-date" zu sein, wurden sogar eine Instagram- (@ein.letzter.schatten) und eine Facebook-Seite erstellt, wo immer die neusten Nachrichten publiziert wurden, zum Beispiel die Daten, an denen die Lesungen im Frühjahr stattfinden sollten.
Auch Kontakte zur Presse, zum Fernsehen und zum Radio wurden geknüpft. So interviewte Regio-TV die Autor*innen, begleitete einen Teil des 2. Workshops und berichtete auch von der Pressekonferenz.
Elisabeth Gobareff: „Natürlich dürfen wir nicht vergessen, eine Pressemappe mit all den nötigen Informationen für die Reporter zu erstellen. Aber das Highlight war sicherlich der Besuch von RegioTV!“
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Tettnang und dem Stadtarchiv Tettnang durchgeführt. Die fachkundige Beratung von Herrn Dr. Schneider war für die Schüler und Lehrer eine große Stütze. Frau Maier organisierte und stellte wertvolle Kontakte her. Über diese wertschätzende, wertvolle Unterstützung und das ausgeprägte Interesse von Bürgermeister Bruno Walter waren wir dankbar.
Januar 2020
Es war geschafft! Der Roman war geschrieben und befand sich nun im Druck. Wie es sich wohl anfühlen würde, ihn in den Händen zu halten?
Unsere Sponsoren
Besonders bedanken möchten wir uns natürlich bei unseren Sponsoren, ohne die das Projekt „Buch macht Schule. Schule macht Buch“ nicht möglich wäre.
Stiftung Bildung und Jugend
OEW
Die Bürgerstiftung Tettnang
Die Zeppelin-Stiftung und die Stadt Friedrichshafen im Rahmen der Teilnahme am „Potzblitz!“-Wettbewerb.
Das Buchprojekt wird am Freitag, den 15. Mai, auf dem Schüler-Forscher-Treffen präsentiert (14-17 Uhr, in der Zentrale von Zeppelin Systems)
Buch macht Schule / Schule macht Buch - die Pressekonferenz am 5.3.20
Der große Tag war gekommen: Das fertige Buch wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Die Pressekonferenz im Bacchussaal im Neuen Tettnanger Schloss war etwas ganz Besonderes!
Festlich gekleidet begrüßte das Autorenteam MontisFortis die zahlreichen geladenen Gäste vor historischer Kulisse: Vertreter der Presse, das Fernsehteam von Regio-TV, die Sponsoren, die Schulleitung und unterstützende Lehrer und natürlich die Eltern der AutorInnen.
Herr Straub eröffnete die Veranstaltung mit einer Dankesrede. Frau Kampmann und Frau Basen, die das Projekt mit viel Herzblut leiten, sprachen über diese einzigartige Erfahrung mit den Schülern, die sie von Anfang bis Ende inspiriert hat und die Begeisterung, die sie durch manche Tiefs getragen hat. Denn mühevoll war es schon – für alle Beteiligten – aber der Anstrengung auch wert.
Und dann ging das Wort an die vier Pressesprecher, die professionell und selbstbewusst die verschiedenen Aspekte des Buchprojektes beleuchteten, sodass die Zuhörer erahnen konnten, wie umfangreich, arbeitsintensiv, spannend und freudebringend es war.
Dann gab es Zeit für Nachfragen: Das Publikum interessierte einerseits das Cover und wer die Idee für den Titel hatte, aber auch, wie das genau funktioniert, das zwei SchülerInnen ein Kapitel zusammen schreiben. Jedes Kapitelteam verfolgte hierbei seine eigene Strategie, von der Teilung in zwei Hälften bis zum gemeinsamen Schreiben jedes Satzes. Dabei konnte es auch schon einmal bis tief in die Nacht gehen.
Auch Frau Kupfer und der Verleger Herr Schröck-Schmidt schilderten im Anschluss, wie sie die Zusammenarbeit erlebt haben. Dabei kam auch heraus, dass Herr Schröck-Schmidt als Historiker neben wichtigen Details für das ein oder andere veraltete Schimpfwort im Roman verantwortlich ist…
Frau Kupfer erklärte dem Publikum, dass sie, nachdem der Text stand, ihn auf seine Logik hin redigiert hat, ein Vorgehen, das auch bei Romanen eines einzigen Schriftstellers seine Anwendung findet, aber hier, bei 16 AutorInnen, natürlich umso wichtiger ist.
Seinen kulinarischen Abschluss fand die Veranstaltung mit Seppi Recks (Feinbäckerei Reck-Beck) historischem Apfelkuchen, Kaffee und Herzhaftem, Gesprächen und Autogrammen der AutorInnen. Zuvor hatten sie noch vereinzelt Interviews gegeben. Ist das Buchprojekt damit beendet?
Nein, es folgen in jedem Fall eine Lesung sowie die Präsentation beim Potzblitz-Wettbewerb.
Die Lesung findet in der Stadtbibliothek am 02.04.20 um 19 Uhr statt! Karten kann man dort bereits jetzt schon reservieren.
Nachstehend können Sie nun einige Statements der Pressekonferenz lesen:
Schulleiter des Montfort-Gymnasiums: Thomas Straub
„Die Schulleitung des MGTT hat mit dem Buchprojekt die Erwartung verbunden, dass Schülerinnen und Schüler die Chance ergreifen werden mitzuerleben, wie ein Buch entsteht – von Anfang an bis zum fertig gedruckten Buch und dessen Vermarktung. Für die beteiligten Schülerinnen und Schüler erwarten wir einen Entwicklungsschub und dass sie selbst in Zukunft bewusster lesen. Wer selber schreibt, liest anders. Darüber hinaus haben wir die Hoffnung, dass dadurch das Thema Buch an sich bei der Schülerschaft des MGTT wieder mehr in den Blick gerückt und das Interesse am Lesen neu geweckt wird. Die zahlreichen Vorbestellungen sind dafür ein gutes Omen.“
Begleitende Lehrkraft: Rita Basen
„Es ist das größte Glück für einen Lehrer, wenn man seine Schüler wirklich für etwas begeistern kann, denn wenn das passiert, wachsen sie über sich hinaus. Dann schauen sie nicht auf die Uhr, beschweren sich nicht, sondern arbeiten konzentriert und liefern gemeinsam Ergebnisse ab, die unsere Erwartungen weit übertreffen. Dann können auch wir noch von ihnen lernen. Genauso war es bei diesem Buch-Projekt.“
Freie Autorin: Carola Kupfer
„Tettnang hat ein wunderschönes Schloss, eine spannende Geschichte und ein paar Geheimnisse, die diese Schülerinnen und Schüler nun in einem richtig guten Roman verarbeitet haben. Das Ergebnis ist nicht nur literarisch ansprechend, sondern für Tettnang und die Region ein echter Mehrwert. Ich schreibe selbst historische Romane und weiß, was es bedeutet, gut recherchierte Fakten neu zu denken und spannend aufzubereiten. Das ist dem Autorenteam ausgezeichnet gelungen!“
Verleger: Wolfgang Schröck-Schmidt
„Es ist beeindruckend, was 16 Schülerinnen und Schüler des Montfort-Gymnasiums in Tettnang leisteten. Über ein halbes Jahr haben sie recherchiert, diskutiert und sich im Teamwork geübt. Herausgekommen ist ein spannendes Buch rund um das Lokalkolorit der Stadt, ihrer Adelsfamilie und auch über ihr Schloss. Chapeau!“
Pressesprecherin 1: Paula Gut
„Gemeinsam mit der jungen Gräfin Maria Josepha taucht man als Leser in das Tettnang des 18. Jahrhunderts ein und besucht dabei verschiedenste historische Orte zur Zeit der Montforter Grafen. Da wir als Autorengruppe selbst aus Tettnang stammen bzw. hier aufs Montfort-Gymnasium gehen, haben wir uns dem alten Grafengeschlecht zu Ehren für den Autorennamen 'MontisFortis' entschieden. Das ist lateinisch für 'Starkenberger', was der ursprüngliche Name der Montforter war."
Pressesprecher 2: Tobias Kummer
„An solchen Stellen merkten wir, wie schwer es doch ist, ein eigenes Buch zu verfassen. Nach ungefähr drei Stunden konzentriertem Brainstorming stand nun endlich der Inhalt unseres neuen Romans. In dieser Situation war jeder schon sehr erleichtert, doch wir wussten alle, dass es jetzt erst richtig losgehen sollte. Jetzt war es Zeit das Buch zu schreiben.“
Pressesprecherin 3: Luisa Leibensberger
„Im Laufe der letzten fünf Monate, in denen wir an diesem Buch gearbeitet haben, haben wir alle viel Neues gelernt und wir freuen uns, dass wir so ein großes Projekt als Team gemeinsam zu einem erfolgreichen Abschluss bringen konnten.“
Weitere Infos zu BmS / SmB finden sie in folgendem Artikel: Buch macht Schule
Tom, der Kater ist ganz grau,
er hat 'nen Feind, der ist sehr schlau,
jeden falls viel schlauer als er,
naja, das ist ja auch nicht schwer.
Ne kleine Maus hält vieles aus,
auch die Katz in ihrem Haus,
viele Wege, viele Gänge,
Jerry kennt da jede Menge.
...
Herbst 2016
Poeten und Poetinnen am MGTT
Es ist schon eine Art Tradition geworden, dass mit der Unterstützung des Fördervereins des MGTT und des Jugendhauses Tettnang in regelmäßigen Abständen Poetry-Slam-Workshops für Schüler und Schülerinnen verschiedener Jahrgangsstufen angeboten werden können. So auch letzten Sommer im Rahmen der Projekttage. Begleitet von dem Profi Tobias Heyel entstanden wunderschöne Texte, verfasst von jungen Dichtern und Dichterinnen aus der damaligen 9. Klasse, die in den letzten Wochen noch einmal überarbeitet wurden (Verfasserin dieses Texts: C. Haring-Breitwieser). Im Folgenden eine kleine Kostprobe:
Geblieben ist nichts
Außer einer hyperaktiven Welt
Geschrieben steht viel
was Fremdartiges entstellt.
In den Schriften gefielen,
den Gelehrten auf Welt.
Der Friede auf Erden,
der jetzt brüchig zerfällt.