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MGTT-Schülerin erhält ersten Preis beim Landeswettbewerb alte Sprachen

Klara Krayer, Elftklässlerin des MGTT, hat beim „40. Landeswettbewerb alte Sprachen“ der Stiftung „Humanismus heute“ teilgenommen und hierbei einen beachtlichen ersten Preis gewonnen. Mit ihrer Wettbewerbsarbeit zum Thema „Die Entstehung der Welt und des Menschengeschlechts“ überzeugte sie die Jury der Stiftung „Humanismus heute“ an der Universität Freiburg. Aus fünf vorgegebenen Themen wählte Klara einen Literaturvergleich, der Texte der römischen Dichter Ovid und Lukrez zum Gegenstand hat, die vergleichend interpretiert werden sollten. Die Idee am Wettbewerb teilzunehmen entstand im Basisfach Latein der Schule, das Klara zusammen mit weiteren lateinbegeisterten Oberstufenschülern besucht. latein klara 2021Hervorzuheben ist neben der tollen Leistung Klaras im Wettbewerb auch ihre Bereitschaft, inmitten der aktuellen pandemiebedingt sehr anstrengenden Schulphase dennoch eine zeitlich fordernde freiwillige Zusatzanstrengung zu unternehmen. Die Herausforderung, der sich Klara gestellt hat, hat sich in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht: Neben dem Wert der vertieften Auseinandersetzung mit antiken philosophischen Texten und deren Einbettung in moderne Denkweisen an sich erhält Klara als ersten Preis ein einwöchiges wissenschaftliches Arbeitsseminar in Neresheim. Ob dieses Seminar vor dem Hintergrund der Pandemie stattfinden kann, steht leider noch nicht fest. Obwohl Klara in ihrer bescheidenen sympathischen Art betont, dass „der Weg das Ziel“ sei und es ihr unheimlich Spaß gemacht habe, am Wettbewerb teilzunehmen und der erreichte Preis nur hintergründig sei, wünscht ihre Lateinlehrerin Christine Höllwarth Klara von Herzen, dass sie noch in den Genuss der philosophischen Seminarwoche kommen kann, die ihr als Schülerin einst selbst prägende Eindrücke hinterließ. Mit dem Erreichen des ersten Preises qualifizierte sich Klara zudem für die zweite Wettbewerbsrunde, in welcher sie eine anspruchsvolle Klausur mit zentraler Aufgabenstellung bearbeiten musste. Bei Qualifikation für die dritte Runde stünde die Möglichkeit bevor, sich durch einen Vortrag um die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes zu bewerben und ein Studienstipendium zu erhalten. Dass Klara zu keiner Zeit auf die möglichen Preise schielte und es ihr allein „um das Schaffen“ ging, macht sie im Gespräch deutlich: „Ich hatte einfach richtig Lust, am Wettbewerb teilzunehmen! Wissen Sie, via finis est!“ (auf deutsch: Der Weg ist das Ziel!) An der Schule kann Klara sich ihre Arbeit als „besondere Lernleistung“ anrechnen lassen, da sie nun zusätzlich zur Wettbewerbsarbeit noch eine Dokumentation über ihre Arbeit anfertigen und ein mündliches Prüfungs-Kolloquium ablegen wird. So hat sich das Wagnis, am Landeswettbewerb teilzunehmen, in vielerlei Hinsicht gelohnt und ermuntert vielleicht auch kommende Latein-Oberstufenschüler zur Teilnahme, denn „man gewinnt immer etwas“, so Klara.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zur tollen Leistung, liebe Klara!!!

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Musik

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Am Montfort-Gymnasium Tettnang findet durchgehend in allen Jahrgangsstufen Musikunterricht statt, in Klassenstufe 5 sogar dreistündig, um dem musikpraktischen Anteil (Musizieren im Klassenverband, ein- und mehrstimmiges Singen) mehr Raum zu geben. In der Oberstufe kann Musik sowohl zweistündig als auch fünfstündig gewählt werden. In den letzten Jahren entstanden regelmäßig Abiturkurse, die erfolgreich ihr Musikabitur auch fachpraktisch auf einem Instrument absolviert haben. 

Großer Chor 2019Großer Chor 2022

Orchesterkonzert 2016, Neues SchlossOrchesterkonzert 2016, Neues Schloss

fs mu 05Unsere Schule verfügt über eine umfassende Sammlung verschiedener Instrumente, die abhängig vom Lerninhalt zum gemeinsamen Musizieren im Unterricht genutzt werden. Für alle Schüler soll der bewusste Umgang mit der eigenen Stimme kultiviert und erweitert werden. 

 Weihnachtskonzert 2018, St. GallusWeihnachtskonzert 2018, St. Gallus

Um die Inhalte des Pflichtunterrichts zu vertiefen, bieten wir ein reichhaltiges und durchgehendes Angebot an musikalischen Arbeitsgemeinschaften an, deren wöchentliche Probenarbeit jährlich in zwei großen gemeinsamen Konzerten gipfelt.

Sommerkonzert 2019, St. GallusSommerkonzert 2019, St. Gallus

 Je nach Klassenstufe bietet sich eine Teilnahme an folgenden, im Stundenplan integrierten Angeboten an:

 Klasse 5 vertieftes, gemeinsames Singen im Klassenverband 
 Klasse 6 & 7  Unterstufenchor (Montag, 6. Stunde)
 Klasse 8-10  Großer Chor (Donnerstag, 6. Stunde)
 ab Klasse 5  Kammerorchester in Verbindung mit der Musikschule (Donnerstag, 10.+11. Stunde)
 ab Klasse 7  Bigband (Donnerstag, 10. + 11. Stunde)
 ab Klasse 11     Kammerchor (Samstagmorgen, Einzeltermine) www.kammerchor-tettnang.de

Jugendchor Probenphase 2023Jugendchor Probenphase 2023

Darüber hinaus sind alle Eltern und interessierte Schulangehörige zum gemeinsamen Eltern-Lehrer-Chor (Elch) eingeladen, der jeden Mittwochabend probt. Hier bietet sich neben einer musikalisch ambitionierten Chorarbeit auch Raum für einen engen Austausch zwischen Eltern- und Lehrerschaft.

Eltern-Lehrer-Chor Weihnachtskonzert 2019, St. GallusEltern-Lehrer-Chor Weihnachtskonzert 2019, St. Gallus

Höhepunkte jedes Schuljahres sind die regelmäßigen Probenphasen der Chöre, der Band und des Orchesters, bei denen mehrtägig an der Landesakademie Ochsenhausen die Konzerte vorbereitet werden und der soziale Gruppenzusammenhalt gestärkt werden soll.

Probenphase des großen Chores 2019, Landesakademie OchsenhausenProbenphase des großen Chores 2022, Landesakademie Ochsenhausen

Alle zwei Jahre gibt es eine gemeinsame Konzertreise von Orchester und Band, die uns abwechselnd nach Frankreich in die Provence und nach Ligurien nach Sanremo führt. Neben Probenphasen und Konzerten soll hier auch das Miteinander der Ensembles bei Freizeit- und Kulturaktivitäten gefördert werden.

Bigband 2022Bigband 2022

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Aufführung 2017

Schwäbische Zeitung vom 12.07.2017 / Helmut Voith

Wie findet ein Mann seinen Weg?

Theater-AG des Montfort-Gymnasium zeigt ein Leben in Zeitraffer

TETTNANG (chv) - Die Generalprobe am Dienstagnachmittag war so vielversprechend, dass die heutige Premiere der Theater-AG des Montfort-Gymnasiums gewiss ihre Zuhörer in den Bann ziehen wird. Martin Heckmanns 2007 am Schauspielhaus Düsseldorf uraufgeführtes Stück „Kommt ein Mann zur Welt“ ist Komödie und Satire zugleich, es hat schwarzen Humor und berührende, poetische Momente und Spannung.

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„Er wird alles besser machen“, versprechen sich die Eltern bei Brunos Geburt. „Ich will die Welt umarmen, will in die Geschichte eingehen“, sagt das Kleinkind. „Ich will meinen Weg gehen“, sagt der Erwachsene, doch am Ende bleibt nur ein „Ich hätte vielleicht...“, der Satz bricht ab. Der Held Bruno Benjamin Raffael Stamm hat sich vorgesagt: „Ich will es alles und ich will es jetzt“, und sich doch nie entschieden, er hat sich treiben lassen im Dschungel der Wahlmöglichkeiten. Eine Komödie und zugleich ein Stück, das Fragen stellt, Fragen offenlässt: War das nun ein erfülltes Leben oder hat der Held seine Möglichkeiten verschenkt? Wie und wann hätte er seinem Leben eine andere Richtung geben können? Fragen, die immer wiederkehren, die auch die Zuhörer zum Nachdenken auffordern, gerade die jungen, die sich irgendwann entscheiden müssen, welche Richtung sie ihrem Leben geben wollen.

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Das Stück, das Antje Prospero, die Leiterin der Theater-AG, für ihre Schüler ausgewählt hat, ist anspruchsvoll und passt mit den Reflexionen, die es durchziehen, bestens für die Theater-AG eines Gymnasiums. Zugleich ist es auch voller Humor, voller Emotionen und äußerst unterhaltsam – hat man erst einmal hineingefunden, vergehen die zwei Stunden wie im Flug.

Wer bin ich? Was will ich?

Und das, weil hier alles zusammenpasst. Assistiert von Sebastian Korth, hat Anje Prospero einen flotten Bilderbogen auf die Bühne gebracht. Weiße Lamellen umgeben die Spielfläche, werden auch mal Projektionswand für die Reise nach New York. Eine schwarze Kiste ist bald Mutterschoß, bald Bar Theke, bald Krankenbett, darüber hinaus reichen wenige stimmige Requisiten, um die zahlreichen Stationen in Brunos im Zeitraffer ablaufendem Leben klar und deutlich zu markieren, ein Leben, das der Vater gar nicht wollte, als die Mutter das Kind ankündigte. Mit sechs fällt Bruno vom Baum, er will Performancekünstler werden und landet im Knast, er wird mit einem einzigen Hit zum Star und bald wieder fallen gelassen, auch seine Liebeswelt ist rasch in Schieflage. Gespannt verfolgt man diesen Weg, den Zweifel säumen: „Wer bin ich? Was will ich?“ Stimmen in seinem Inneren kommentieren sein Leben, stellen die Fragen, geben Ratschläge, die er nicht hören will. Die Stimmen treiben ihn zur Verzweiflung, doch er wird sie nicht los. Die Stimmen stehen auf der Bühne, umgeben ihn, ziehen sich zurück und machen ganz realen Szenen Platz: in der Familie, in der Disco, wo er vergeblich um Tinas Küsse bittet, im Flugzeug, wo er Suse begegnet. Wunderbar echt schlüpfen die Spieler in die Rollen. Man kann keine Namen nennen, wo allein für Bruno vom Kleinkind bis zum dementen Alten fünf Spieler sich ablösen, jeder für sich, für seine Phase sehr präsent. Ein Gesamtkunstwerk, zu dem auch Musikeinspielungen, Licht, Kostüme und Maske passen.

theater-ag-2017-sz-03.jpgWie soll Bruno seinen eigenen Weg finden, wenn Vater und Mutter an ihm zerren?


Südkurier, 18.07.2017, Text und Bilder Kerstin Schwier

Theater AG des Montfort-Gymnasiums brilliert

Die Theater AG des Montfort-Gymnasiums Tettnang meistert Martin Heckmanns "Kommt ein Mann zur Welt" mit Bravour.

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Bruno (Stefan Baur) kommt mit dem Gesetz in Konflikt und wird von der Polizei (von links: Lara Preuschhoff, Yeldem Sir) festgenommen.

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Die fünf grandiosen Bruno- Darsteller (von links): Yannick Stein, Stefan Baur, Sebastian Arnegger, Moritz Dornseiff und Yannick Traub.

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Beim Landeanflug ist es um ihn geschehen: Bruno (Stefan Baur) verliebt sich in Stewardess Suse (Zoe Avanzini).

Sein Leben dauert nicht lange. Gerade einmal gute zwei Stunden braucht Bruno von dem Moment, als er buchstäblich ins Leben – in diesem Fall auf die Bühne – geworfen wird, bis hin zu seinem finalen Satz "ich hätte vielleicht", mit dem er sich endgültig von dieser Welt verabschiedet. Doch diese zwei Stunden haben es in sich. Die Theater AG des Montfort-Gymnasiums Tettnang hat sich dieser kurzen Zeitspanne, dieses Lebens im Zeitraffer, angenommen. Unter der Leitung von Antje Prospero, die bereits in früheren Inszenierungen ihr Regietalent unter Beweis gestellt hat, und Sebastian Korth brillierten am Freitagabend 30 Laiendarsteller der Theater AG in der voll besetzten Schulaula mit Martin Heckmanns modernen Groteske "Kommt ein Mann zur Welt". Das Stück, dessen Titel klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes, erzählt die Geschichte eben jenes Brunos, von seiner Geburt bis zu seinem unspektakulären Ende.

Stakkatohaft reiht sich Szene an Szene. Im rasanten Tempo erlebt der Zuschauer die teils qualvolle Entwicklung des Protagonisten und wird Zeuge seiner inneren Zerrissenheit, seiner Identitätssuche und seiner Selbstzweifel. Denn Bruno ist ein Getriebener, er ist "ständig auf der Flucht". Vor allem vor seinen inneren Stimmen, dargestellt von acht weißgewandeten Schülern, die ihn nie zur Ruhe kommen lassen, ihm sein Leben vorhersagen, scheinbar alles besser wissen und jeden seiner Schritte kommentieren müssen. Im Schnelldurchlauf geht es so durch Stationen der Kindheit, Pubertät, Arbeit, Familie, Krankheit und Tod. Gleich fünf Darsteller (Yannick Stein, Stefan Baur, Sebastian Arnegger, Moritz Dornseiff und Yannick Traub) teilen sich die Rolle des Bruno.

Und alle machen ihre Sache richtig gut. Wenn Yannick Stein als junger Bruno in der "Zeit der Fragen" völlig verzweifelt, mit gebrochener, sich überschlagender Stimme so existenzielle Fragen wie "Wer bin ich, wenn ich schlafe?" oder "Wo bin ich, wenn ich denke?" herausschreit, ist die innere Seelenpein zum Greifen nah. Diesen intensiven Moment spürt auch das Publikum und honoriert die schauspielerische Glanzleistung mit spontanem Szenenapplaus.

In der sich anschließenden Lebensphase versucht Bruno (jetzt Stefan Baur) mit Stachelhalsband, blau gefärbten Haaren, Drogen- und Alkoholexzessen dem Sinn seines Daseins auf die Spur zu kommen. Er will Künstler sein, keine ausgetretenen Pfade beschreiten. Frauen kreuzen seinen Weg, er landet einen Hit als Schmusesänger, kommt ins Gefängnis, gründet eine Familie. Und doch scheint sein Prozess der Identitätsfindung bis zu seinem Tod unvollendet. Grandios, wie die jungen Laiendarsteller dieses nicht ganz einfache Stück umgesetzt haben.

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Suse (Zoe Avanzini) besucht Bruno (Sebastian Arnegger) im Knast. Berührung nur über die Trennscheibe.

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Da rutschten auch die Zuschauer in der Schulaula tiefer in ihre Sitze: Bruno (Sebastian Arnegger) muss zur Zahnärztin (Jessica Mayer).

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Hier liest Suse (Leonie Brugger) ihrem Bruno (Yannick Traub) die Leviten. Im Hintergrund immer dabei: seine inneren Stimmen, dargestellt von den weiß gekleideten Schülern.

 

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Aufführung 2016

Schwäbische Zeitung vom 05.06.2016 / Helmut Voith

Kunterbunte Begegnungen am Bahnhof

Theater-AG des Montfort-Gymnasium feiert heute Premiere mit „Wer versteht hier Bahnhof?“

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Die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums spielt wieder: Am Bahnhof begegnen sich Obdachloser, Weltverbesserin, DB-Angestellte und drei verkaterte Junggesellen.

Mit dem köstlichen Comedy-Stück „Wer versteht hier Bahnhof?“ von Thorsten Böhner, das heute Abend Premiere feiert, ist der Theater-AG des Montfort-Gymnasiums unter der Regie von Antje Prospero wieder ein großer Wurf gelungen. Die Schwäbische Zeitung durfte bei der Generalprobe dabei sein.

Durchsagen schnarren, Räder quietschen, Rollkoffer holpern, Handygespräche schwirren durch die Luft. Mitten durch die Zuschauermengen streben Menschen eilig dem Bahnhof zu. Bahnhöfe sind wie Hotels Orte, an denen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander treffen: die Bedienstete am Schalter, die Putzfrau, der Obdachlose und die flüchtigen Besucher: Fahrgäste und Menschen, die sie an den Zug bringen oder dort abholen. In skizzenhaften Porträts gibt ihnen der Autor ein Gesicht, spannende Konstellationen entstehen. Szenen zum Schmunzeln, die nur zu bekannte Typen aufs Korn nehmen, aber nicht bloßstellen. Und mancher Knoten, der entsteht, löst sich nach der Pause.

Wenn Tettnang gar zum ICE-Halt aufgewertet wird, steigt das Interesse: Was für Leuten werden wir begegnen? Sonst hat die Theater-AG nichts Grundlegendes an der Vorlage verändert. Der Plan, in einer Rahmenhandlung Flüchtlinge zu integrieren, wurde fallen gelassen, die Hürden waren zu hoch.

Neue starke Mannschaft

Nachdem viele Spieler im letzten Jahr die Schule nach ihrem Abitur verlassen haben, hat sich eine neue starke Mannschaft gebildet. Dabei war der Zulauf so groß, dass es für Antje Prospero gar nicht so leicht war, ein rollenreiches Stück für 23 Spieler zu finden, dazu mit vielen männlichen Spielern. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Gruppe als sehr attraktiv gilt – eine Ausnahme, wo anderswo meist Männermangel herrscht. Gespielt wird wieder in der Aula des Gymnasiums, aber nicht nur auf der Bühne. Zu beiden Seiten ragen Stege mit Wartebänken ins Publikum, das so hautnah am Geschehen sitzt und gelegentlich mit einbezogen wird. Die Akteure sind mit sichtlichem Spaß dabei, ohne übers Ziel hinauszuschießen. Sie sind schon bei der Probe erstaunlich textsicher, entfalten den richtigen Schwung. Schlag auf Schlag kreuzen sie sich, gehen wieder auseinander.

Angesichts der vielen Rollen – bei 23 Spielern sind noch manche Doppelrollen dabei – verbietet es sich, Einzelne besonders herauszuheben. Hier ist beste Teamarbeit zu sehen. Köstlich, wie sie in ihre Rollen schlüpfen: die drei Noch-Junggesellen, die zum Abschied noch richtig einen draufgemacht haben und erst wieder im richtigen Leben ankommen müssen, heulende Bräute – wer lässt sich gerne beim Standesamtstermin versetzen? –, das Muttersöhnchen, das das Leben entdeckt, die Politikerin, die über Leichen geht, das Ehepaar, bei dem der Mann den Aufstand probt, ein eitler Gigolo, geschäftstüchtige Huren, die manchen den Kopf zurechtrücken. Keine Angst: Es wird nie anstößig, aber immer intensiv. Ruhende Pole sind die in sich ruhende Putzfrau, der Obdachlose, der bessere Tage erlebt hat, die Bahnangestellte mit Privatleben. Ein buntes Kaleidoskop, das einfach Spaß macht, auch dank Bühnenbild, Technik, herrlich stimmigen Kostümen, Maske und all den Helfern hinter der Bühne.

Premiere war am 6. Juni, weitere Aufführungen am 8. und 10. Juni 2016, jeweils 20 Uhr.


Südkurier, 08.06.2016

Tettnang hat wieder Anschluss an die Bahn

...zumindest in den Aufführungen der Theater-AG des Montfort-Gymnasiums: In Thorsten Böhners Komödie "Wer versteht hier Bahnhof?" spielt sich zwischen den Gleisen das pralle Leben auf

Diese drei Grazien (von links: Marcel Carli, Alexandra Zick und Lea Vass) möchten den Reisenden am Tettnanger Bahnhof die Wartezeit auf ganz spezielle Weise versüßen. Bild: Schwier

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Wo ist der Schuft? Braut Franka (Leonie Brugger) fordert die Herausgabe ihres abtrünnigen Bräutigams. Penner Siggi (Johannes Grass) beobachtet alles aus sicherer Warte. Von links: Stefan Baur, Sebastian Arnegger und Mattis Holland. Bild: Schwier

Am Bahnhof in Tettnang kommt es zu den skurillsten Begegnungen. Hier erzählt Penner Siggi (Johannes Grass) der verlassenenen Braut Franka (Leonie Brugger) aus seinem früheren, bürgerlichen Leben. Bild: Schwier

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Für sie ist der Bahnhof Tettnang zur zweiten Heimat geworden: Bahnangestellte Irina (Zoe Avanzini), Putzfrau Gathe (Theres Dick), Penner Siggi (Johannes Grass) und Bordsteinschwalbe Nancy (Alexandra Zick). Bilder: Schwier

Bahnhöfe sind Transitorte. Durchgangsstationen. Ähnlich wie im Hotelfoyer oder in der Abflughalle treffen hier die unterschiedlichsten Menschen für einen kurzen Moment aufeinander ohne einander bewusst wahrzunehmen. Ein ständiges Kommen und Gehen. Jeder hat seinen persönlichen Fahrplan im Kopf. Die Gefühlspalette reicht von überschwänglicher Wiedersehensfreude bis hin zum tränenreichen Abschiedsschmerz. Ankunft oder Abschied, hektische Eile oder nervenaufreibendes Warten – hier findet sich alles.

Am Montagabend verfügte auch Tettnang endlich wieder über solch einen spannenden Ort. Für zwei Stunden war die Hopfenstadt an das internationale Schienennetz angeschlossen, verfügte gar über einen ICE-Halt. Der Bahnhof Tettnang lag dabei in der Aula des Montfort-Gymnasiums. Hier feierte die Theater-AG Premiere mit Thorsten Böhners Stück „Wer versteht hier Bahnhof?“.

Mit der Wahl dieser temporeichen Komödie hat Regisseurin Antje Prospero wieder einmal alles richtig gemacht. Mit feinem Gespür hat sie eine Geschichte ausgesucht, die vor allem durch zahlreiche komische Elemente besticht und zum Lachen anregt, aber durchaus auch einige ernste Töne anschlägt.

Schlag auf Schlag reiht sich Szene an Szene. Jede für sich gewährt einen kurzen, teils entlarvenden Blick auf das Leben der Bahnreisenden. Ehrgeizige Politikerin, verklemmtes Muttersöhnchen, schmieriger Gigolo oder versnobte Familie – die gesamte gesellschaftliche Bandbreite wird abgedeckt. Das Publikum in der voll besetzten Aula honorierte das leidenschaftliche Engagement und die Spielfreude der 23 Laienschauspieler nicht nur am Ende mit frenetischem Beifall, sondern ließ sich auch immer wieder zu spontanem Szenenapplaus hinreißen.

Kaum hatten die Besucher ihren Platz in dem Zuschauerraum eingenommen, fanden sie sich auch schon inmitten eines normalen, hektischen Bahnhofalltags wieder. Von allen Seiten stoben die Passagiere bewaffnet mit Trolley, Handy oder Coffee- to- go in Richtung Bühne. Hier befand sich der Hauptbahnhof Tettnang mitsamt Fahrkartenschalter, Wartebank und Toiletten. Links und rechts von der Bühne ragten zwei lange Bahngleise bis in die Zuschauerreihen. Widerstand zwecklos, der ein oder andere Besucher mutierte alsbald unfreiwillig zum Nebendarsteller. Entweder musste er den Totenkopf des Hamlet rezitierenden Schauspielaspiranten auf dem Weg zum Vorsprechtermin (Moritz Dornseiff) halten oder aber sich mit der Burnout-gefährdeten Geschäftsfrau (Patricia Blank) um einen Kaffeebecher streiten.

Auf der Bühne erwachten derweil drei junge Kerle (Stefan Baur, Mattis Holland und Sebastian Arnegger) nach durchzechter Nacht langsam wieder zum Leben. Junggesellenabschied haben sie gefeiert und den vermeintlichen Bräutigam in ein Schweinchenkostüm gesteckt. Doch wo ist die Braut und wann war nochmal die Trauung? Die männerlose Braut Franka scheint nur auf den ersten Blick die passende Lösung. Absolut sehens- und vor allem hörenswert, wenn Heulboje Leonie Brugger ihre Sirene anwirft.

Für Putzfrau Gathe (Theres Dick), Servicekraft Irina (Zoe Avanzini), Penner Siggi (Johannes Grass) und Bordstein-schwalbe Nancy (Alexandra Zick) ist der Bahnhof längst zur zweiten Heimat geworden. Sie behielten selbst bei all dem hektischen Trubel stets den Überblick.

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Konfliktlotsen

Projektstart: Das Mediationsprojekt am Montfort-Gymnasium startete bereits im Schuljahr 2000/2001. Seitdem wurden immer wieder Lehrerinnen und Lehrer zu MediatorInnen und Schülerinnen und Schüler zu KonfliktlotsInnen ausgebildet.

Wer: Zu Beginn waren es vier LehrerInnen und knapp 30 SchülerInnen, die sich im Sinne einer gewaltpräventiven Arbeit, vor allem mit den Unterstufenklassen, für das Konfliktlotsen- und Streitschlichterprogramm aktiv engagierten. Mittlerweile besteht der Kreis der das Projekt betreuenden Lehrerinnen aus Herrn Gottesbüren, Fr. Holland, Fr. Kinzel, Herrn Kränkle, Fr. C. Müller, Fr. N. Müller, Fr. Rosner und Fr. Sans. Die Gruppe der KonfliktlotsenInnen ist in diesem Schuljahr auf 43 Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 9 bis 12 angewachsen.

Einsatzgebiete:

  • Die KonfliktlotsInnen sind in erster Linie für die Klassenstufen 5 und 6 zuständig. Jede Klasse hat fest zugeteilte Streitschlichter, die das SoKo-Training (Sozialkompetenz- und Kommunikationstraining) durchführen. Dieses SoKo-Training soll das Gruppengefühl stärken und den Schülern zeigen, wie sie gut zuhören, Gefühle ausdrücken und wahrnehmen können und wie sie konstruktiv mit ihren Konflikten umgehen lernen.
  • Außerdem begleiten sie Klassenausflüge und Klassenfeste, nehmen an Elternabenden teil, helfen bei kleineren Problemen, wie z.B. beim Suchen verloren gegangener Kleidungsstücke oder organisieren Spielnachmittage.
  • Ein weiterer wichtiger Aufgabenschwerpunkt der KonfliktlotsInnen liegt in der Durchführung von Mediationsgesprächen, sie sind also Ansprechpartner für Schüler, die untereinander Streit oder Probleme haben und helfen den Schülern, bei ihren Streitigkeiten einen Lösungsweg zu finden.
  • Neben diesem konkreten und gebundenen Auftrag der Zusammenarbeit mit einer Klasse, wodurch bereits jedes Schuljahr etwa 300 Schülerinnen und Schüler direkt von den immer wichtiger werdenden gewaltpräventiven und streitschlichtenden Interventionsprogrammen profitieren, sind die KonfliktlotsInnen auch im allgemeinen und öffentlichen Schulleben sehr aktiv. Man findet sie zum Beispiel beim Schulfest, bei der Informationsveranstaltung für Kl. 4, bei der 5er-Einschulung und bei sportlichen Wettkämpfen als aktive Helfer und Betreuer.

Fort-/Weiterbildung: Die KonfliktlotsInnen selbst profitieren von ihrer Aus- und Weiterbildung mit einem intensiven Kommunikationstraining sowohl in ihrem Privatleben als auch später bei der Bewerbung um attraktive Arbeitsplätze.

Bewerbung: Interessierte Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 dürfen sich jederzeit bei H. Gottesbüren, Fr. Holland, Fr. Rosner oder Fr. Sans kurz schriftlich für die Ausbildung im Mai bewerben.

Prävention: Die KonfliktlotsInnen – und selbstverständlich auch die betreuenden LehrerInnen – engagieren sich in vorbildlicher Weise für ein gesundes, freundliches und gewaltarmes Schulleben und tragen somit aktiv zur Entwicklung einer konstruktiven Konfliktkultur und frühzeitigen Gewaltprävention an unserer Schule bei.

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Schulbibliothek

Das MGTT zählt zu den wenigen Gymnasien mit großer Bibliothek im Haus. Diese kann von allen Schulen auf dem Manzenberg-Campus genutzt werden. Sie befindet sich im Eingangsbereich des Hauptgebäudes und bietet ein vielfältiges Angebot an Kinder- und Jugendliteratur, Fachbüchern, Zeitschriften, Comics, Hörbüchern, DVDs und Spielen. Schülerinnen und Schüler finden hier Materialien für Referate und GFS und Lektüre zum Schmökern. Die fünf Computer in der Bibliothek können für Internetrecherche und andere schulische Arbeiten genutzt werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, an Tischen Hausaufgaben zu machen oder Schach zu spielen.

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Für die Bücherausleihe genügt der Schülerausweis. Über das Leser-Informations- und Suchsystem LISSY ist die Schulbibliothek mit der Stadtbücherei Tettnang verlinkt (https://lissy.stadtbuecherei-tettnang.de/lissy/opac_ex.html), das heißt, man kann sich auch bequem von zuhause aus über das Medienangebot informieren.

Es finden regelmäßig Aktionen statt, die zum Lesen und Recherchieren anregen sollen, z.B. eine Bibliotheksrallye für Fünftklässler, ein Viellese-Wettbewerb für die Unterstufe und Lesetipps von Schülern für Schüler.

Unsere Bibliothek ist von Montag bis Donnerstag von 8 Uhr bis 13.45 Uhr und am Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr geöffnet und wird von Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei Tettnang, Eltern und Lehrkräften unserer Schule betreut.

Lesepatenschaft

Das Regionalwerk Tettnang sponsert seit einigen Jahren ein Abonnement der "Schwäbischen Zeitung", die den Schülern täglich im Aufenthaltsraum zur Verfügung steht.

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Das MGTT ist eines der wenigen Gymnasien mit eigener großer Schulbibliothek. Ein Team aus Eltern, Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei Tettnang sowie drei Lehrkräften unserer Schule kümmert sich um den Betrieb, aber auch die Weiterentwicklung der Bibliothek.

(Bildquelle: Schwäbische Zeitung)

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Unsere Bibliothek ist jeden Tag für Euch geöffnet.

Lesung

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© Photo: Helmut Voith

Am 8. Januar 2022 besuchten unsere 8. Klasse eine eindrucksvolle Lesung von Iris Lemanczyk in der Stadtbibliothek. Frau Lemanczyk stellte ihren Roman „Brennnessel-Haut. Eine wahre Geschichte aus der NS-Zeit in Ravensburg“ vor. Dabei las sie Teile aus ihrem Buch vor und zeigte zusätzlich Bilder der Personen, um die es ging. Auf diese Weise erfuhren die Schüler*innen, wie es den Roma und Sinti in der NS-Zeit in unserer Gegend erging. Frau Lemancszyk beantwortete auch Fragen aus dem Publikum zur Entstehung ihrer Werke und allgemein zu ihrer Arbeit als Schriftstellerin. Die Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde von Frau Mavely organisiert. Vielen Dank dafür!

 

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Wallisaustausch 2014

Zwei Wochen im Wallis (September 2014)

An einem Freitagmorgen ging sie los, die zweiwöchige Fahrt in die französische Schweiz. Nach einer langen Busfahrt sind wir dann endlich in Monthey (erste Haltestelle) und anschließend in Sion (zweite Haltestelle) angekommen. Dort wurden wir sehr herzlich in Empfang genommen. Wir hatten das große Glück, unsere Austauschpartner-/ innen schon zu kennen, denn der Gegenaustausch hatte bereits einige Wochen zuvor stattgefunden.

Nachdem alle ihre Austauschfamilie begrüßt hatten, ging es in die jeweilige Familie. Zu Beginn war es eine große Umstellung, sich von morgens bis abends nur auf Französisch zu unterhalten. Jedoch gewöhnte man sich relativ schnell daran.

Obwohl zu Hause noch Ferien waren, hatten wir alle das große Vergnügen, mit unseren Austauschpartnern in die Schule zu gehen. Die Schule war sehr anstrengend, denn dort haben die Schüler-/innen vier Mal in der Woche nachmittags Unterricht.

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Theater-AG betritt Neuland

Die Theater-AG des MGTT spielt „Jugend ohne“: Strenge Auswahlkriterien herrschen im „Qualification Camp“. (Foto: Helmut Voith)

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Premiere war am 25. Juni 2018 in der Aula des MGTT. Weitere Vorstellungen gab es am 27. und 29. Juni, jeweils um 19.30 Uhr.

Die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums unter der Leitung von Antje Prospero ist immer wieder für Überraschungen gut. Die Schwäbische Zeitung durfte bei der Generalprobe des neuen Stückes „Jugend ohne“ zusehen, am Montagabend findet in der Aula des Gymnasiums die Premiere statt. „Jugend ohne Gott“ ist der Titel eines der wenigen Romane des als Dramatiker berühmt gewordenen Autors . Darin berichtet ein Lehrer von einer Schulklasse in einem totalitären Regime, das zielstrebig den Zugang zum Einzelnen sucht, alle gleichschalten will. Eine sehr brisante Vorlage von 1937, und noch immer aktuell in verschiedenen Teilen der Welt. Zweimal wurde der Roman verfilmt. Die Theater-AG hat sich mit den vorhandenen Vorlagen intensiv auseinandergesetzt, ein Schreibteam von fünf Schülerinnen mit Antje Prospero hat auf dieser Basis eine eigene Fassung erarbeitet, die das Geschehen ins Jahr 2033 verlegt. Nicht mehr der Lehrer, sondern die Schüler stehen hier im Mittelpunkt, eine „Jugend ohne“ – ohne was, bleibt offen: ohne Freiheit, ohne Perspektive, ohne Emotionen... Damit alle mitspielen konnten, wurden noch neue Rollen eingefügt. Erstaunlich ist der hohe Männeranteil auf einem Gebiet, das zunehmend eine weibliche Domäne geworden ist. Man benutzte das Vorhandene quasi als Steinbruch, integrierte ausgewählte Teile der Handlung nahtlos in ein neues Umfeld. Das Feriencamp zur vormilitärischen Ausbildung wurde zum „Qualification Camp“: Mit harten Methoden sollen die Fähigsten, sprich die Angepasstesten, für eine Eliteuniversität ausgewählt werden. Intellektuelle und sportliche Höchstleistungen sollen sie bringen, perfekt funktionieren, aber nicht eigenständig denken: „Wer nicht in die Norm passt, muss weg.“ Als Konkurrenten leben sie im Camp auf engstem Raum zusammen, haben zunehmend Schwierigkeiten, sich zu ertragen. Zacharias führt ein Tagebuch, das er argwöhnisch bewacht. Als es doch jemand gelesen hat und die Mitbewohnerin, die er verdächtigt, tot aufgefunden wird, gerät er unter Mordverdacht.

Gerichtsverfahren sorgt für Spannung

Mit Mitteln des Krimis wird der Fall rekonstruiert, in den auch eine Gruppe Jugendlicher hineinspielt, die aus einem Erziehungslager ausgebrochen ist. Gerichtsverfahren sind seit alters ein bewährtes Mittel, im Publikum Spannung aufzubauen, das funktioniert auch hier. Großartig, wie in Verhören und Rückblenden der Mikrokosmos der beiden Gruppen mit dem Makrokosmos der großen Welt in Verbindung gebracht wird. Alle stehen unter Leistungsdruck, echte Individualität lässt sich nicht mehr leben. Die Spieler gewinnen hier grundlegende Erkenntnisse durch Hinterfragen der Realität und in ungemein dichtem, intensivem Spiel gelingt es ihnen, dies dem Publikum zu vermitteln. Mit der Erarbeitung einer eigenen Produktion wurde hier absolutes Neuland betreten, wurde Theater nicht durch auswendig gelernte Rollen, sondern durch das eigene Gestalten erfahren. Schultheater kann mehr sein als das, was man gemeinhin darunter versteht. Es ist hier spannender, auch anstrengender und insgesamt großartiger. (H. Voigt)

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Alt und Jung

Arbeitsgemeinschaft „Alt und Jung“ für die Klassenstufe 10 – Angebot zum Mitmachen und Erfahrungen sammeln

„Wir lesen Bücher, die Alten lasen Menschen.“

Karl Julius Weber

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Intuitiv wissen wir: Jung und Alt passen gut zusammen. Schon kleine Kinder finden alte Menschen toll, weil diese so viel zu erzählen wissen. Während Kinder und Jugendliche erst so vieles lernen und Erfahrung sammeln müssen, haben die älteren Menschen oft keine Möglichkeit, ihre Lebensweisheit, ihre Erfahrungen weiterzugeben. „Wir lesen Bücher, die Alten lasen Menschen“ schrieb einmal Karl Julius Weber – ein deutscher Schriftsteller und Satiriker. Alte Menschen können mit ihren Erfahrungen und mit ihrer Lebensweisheit eine Bereicherung für die junge Generation sein.

Aber auch umgekehrt: Alte Menschen erleben es als große Bereicherung, mit jungen Menschen umzugehen. „Sie bringen so viel frischen Wind mit“ – sagte mir einmal eine alte Frau, nachdem sie im Rahmen eines kirchlichen Projekts mit Jugendlichen einen schönen Nachmittag mit Spielen und Lachen verbracht hat.

Diese Erkenntnisse greift die Arbeitsgemeinschaft „Alt und Jung“ am Montfort-Gymnasium auf. Sie wurde 2014 vom Lions-Club in Tettnang initiiert und wird von ihm großzügig finanziell unterstützt. Viele Aktionen sind nur aufgrund dieser Unterstützung möglich.

Kooperationspartner der AG: Projekt „nah dran“ der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus, Pflegeheim St. Konrad in Kressbronn und Lebensräume für Alt und Jung „Kapellenhof“ in Kressbronn.

Begleitung der AG: Frau Dannhardt

Ziele der Arbeitsgemeinschaft „Alt und Jung“ sind:

  • Dialog der Generationen und den Generationenzusammenhalt fördern  sowie Verständnis füreinander wecken
  • miteinander Zeit verbringen und füreinander da sein
  • Bereicherung des Alltags der Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser der Altenhilfe und Pflegeheime sowie anderer alten Menschen
  • Die Schülerinnen und Schüler lernen von den älteren Menschen und lernen Verantwortung zu übernehmen.
  • Motivation der Schüler für Tätigkeiten im Sozialbereich, Vermittlung von Einblicken in soziale Berufe
  • Weiterbildung der SchülerInnen im Blick auf die „soft skills“, d.h. personale und soziale Schlüsselkompetenzen

Was wollen wir tun?

  • lernen (z. B. Wissen über Demenz und Mobilität im Alter)
  • begegnen (z.B. bei Festen und Begegnungsnachmittagen)
  • AG-Treffen an der Schule (Erfahrungen reflektieren, sich als Team erleben)

Umfang der AG: 40 Stunden im Schuljahr, davon ca. 12 Stunden im Rahmen des Projekts „nah dran“ in Tettnang oder bei alten Menschen in der Nähe des Wohnortes, ca. 8 Stunden Schulung und Reflexion an der Schule, ca. 20 Stunden gemeinsame Aktionen oder Begegnungen im Pflegeheim St. Konrad und in den Lebensräumen „Kapellenhof“ in Kressbronn (gemeinsame Fahrten dorthin möglich!)

Termine: Außer einigen wenigen Terminen am Abend können SchülerInnen selbst bestimmen, wann sie sich in der AG engagieren.

Anerkennung des Engagement

Bei erfolgreicher Belegung der AG bekommt jeder Schüler / jede Schülerin einen Quali-Pass sowie einen kleinen Zuschuss für die EU-Fahrt (Höhe wird jedes Jahr neu festgelegt).

Die nächsten Termine:

Das erste Treffen findet am Donnerstag, dem 22.09.2016 um 11.50 Uhr im Elternsprechzimmer (ehemals D 20). Alle, die zur gleichen Zeit im Chor sind und Interesse an der AG „Alt und Jung“  haben, sollen sich vorher bei Frau Dannhardt melden oder ihr eine Nachricht mit der eigenen E-Mail-Adresse ins Fach legen lassen.

Erfahrungsbericht einer ehemaligen Teilnehmerin:

Das Miteinander von Alt und Jung

AG „Alt und Jung“ baut Brücken zwischen Generationen und knüpft Beziehungen

Begegnungen zu ermöglichen zwischen Alt und Jung, die Sozialkompetenz von Jugendlichen zu fördern und dem Miteinander von Generationen zu helfen, ist das Ziel der Sozial AG „Alt und Jung“.

Mir hat es riesigen Spaß gemacht mit den älteren Menschen ins Gespräch zu kommen und mich mit ihnen über die Unterschiede der Jugend heute und damals  zu reden. Die Alten haben sich immer sehr gefreut wenn etwas Schwung in ihren Alltag kam und sie ihre Geschichten erzählen konnten.

Im Rahmen dieses Projektes macht man gemeinsame Aktivitäten wie eine Adventsfeier, eine Kutschfahrt oder ein Erzählcafé, bei dem man mit den Alten sehr gut ins Gespräch kommt und sich auch sehr nahe kommt. Man kann die Menschen auch einzeln treffen und mit ihnen spazieren gehen, etwas spielen oder mit ihnen ihren Interessen nachgehen.

Oft merkt man wie ähnlich man ist und dass sich die Dinge, wie Freundschaft und Liebe in der Zeit der Jugend, nicht geändert haben. Es macht einen selber glücklich, wenn man dem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Mir hat dieses Projekt sehr viel geholfen auch im Umgang mit Menschen. Ich habe aber auch an Erfahrung dazugelernt, wie man mit ihnen umgehen muss, falls sie dement sind oder traurig werden, wenn sie über traurige Zeiten erzählen. Die älteren Menschen sind oft froh über etwas Neues und auch offen für neue Aktivitäten, die man mit ihnen machen kann.

Die Unterstützung durch kompetente Erwachsene war immer vorhanden und man konnte sich auf ihre Hilfe verlassen und sich an sie wenden falls man Hilfe braucht.

Würde man mich fragen, ob ich dieses Projekt nochmal machen möchte, würde ich ohne zu zögern JA sagen, denn diese 40 Stunden haben mir gezeigt, wie schön es ist, mit älteren Menschen seine freie Zeit zu verbringen, gemeinsam mit ihnen zu lachen und sich Geschichten und Erlebnisse zu erzählen. Diese Zeit war es wert zu investieren.“

Melina Blum, KS 1 am Montfort-Gymnasium Tettnang

Presseberichte über die AG (Auswahl):

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Fuer-Alt-und-Jung-eine-Bereicherung-_arid,10104089_toid,682.html

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Wir-wuenschen-uns-ja-auch-dass-sich-spaeter-mal-jemand-um-uns-kuemmert-_arid,10363006_toid,682.html

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Alt-und-Jung-feiern-zusammen-_arid,10358847_toid,662.html

http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Jung-und-Alt-auf-gemeinsamer-Fahrt-_arid,10480787_toid,682.html

Verantwortlich für den Inhalt: J. Dannhardt

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Aufführung 2014

Puck bringt wieder einmal alles durcheinander

Theater-AG des Montfort-Gymnasiums begeistert mit Shakespeares „Sommernachtstraum“  MGTT spielt den „Sommernachtstraum“: Zu gern will Zettel (Mitte: Stefan Baur) den anderen Handwerkern von seinem Abenteuer erzählen.

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29.06.2014, Schwäbische Zeitung, Helmut Voith

Tettnang sz Nach altem Theaterbrauch muss die Generalprobe danebengehen, damit die Premiere ein echter Erfolg wird. Doch beim rundum gelungenen, sprühenden „Sommernachtstraum“, den die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums am Freitag in der Aula des MGTT auf die Bühne gebracht hat, ist auch der Premierenerfolg garantiert.

Stück und Aufführung zeigen wieder einmal, was für ein genialer Bühnenautor Shakespeare gewesen ist. Die Thematik ist zeitlos. Erzählt wird, was passiert, wenn die Liebe die Menschen mit Haut und Haar gepackt hat oder, wie man heute sagt, wenn die Hormone verrückt spielen. Dass die Komödie über 500 Jahre alt ist – man merkt es nicht. Regisseurin Antje Prospero hat eine zeitgemäße Übersetzung gewählt, dazu gibt es herrliche Kostüme, die Martina Schneemann eigens für die Aufführung entworfen und hergestellt hat, und ein stimmungsvolles Bühnenbild, bei dem man nur noch staunen kann. Immer wieder werden kurze Musiksequenzen von heute eingespielt, wird dazu gesungen und getanzt. Das alles wirkt völlig selbstverständlich. Ja, man stutzt allenfalls, wenn Herzog Theseus verkündet, dass Hermia, die sich vehement gegen den vom Vater ausgesuchten Ehemann wehrt, Kloster oder Tod erwarten. Auf eine Aktualisierung wird hier verzichtet, und das ist gut so. Die einzige pikante Verfremdung soll hier noch nicht verraten werden.

Mit Jubelgeschrei stürzt das Volk auf die Bühne, als der Vorhang sich öffnet. Herzog Theseus scheint sehr beliebt zu sein, auch wenn er bemüht seriös dreinblickt, außer wenn er seine Auserwählte, die charmante Hippolyta, ansieht. Der alte Egeus, der seine unbotmäßige Tochter Hermia (Lavina Stauber) anklagt, hat keine großen Chancen, sie zur Räson zu bringen – nach heftigen, exakt choreografierten Szenen setzt sie sich mit ihrem Lysander (Kai Spellmeier) ab, auch der ihr bestimmte Demetrius (Niklas Egger) und die ihn anhimmelnde Helena (Jasmin Birkenmaier) finden sich im Wald wieder.

Handwerkers’ köstliche Gegenwelt

Dort setzt der Zauber ein. Auf dem Theater, zumal bei Shakespeare, gibt es noch die Zauberwelt – Zauber hier direkt zu verstehen, nicht als Metapher. Echter Bühnennebel wabert ins Publikum, wenn zierliche Elfen die Befehle der Königin ausführen, wenn der agile Puck (Claudia Buhl), sei es aus Überforderung oder Übermut, für böse Verwechslungen und Verwirrungen sorgt. Wenn Titania (Alisa Geßler) mit ihrer zweiten Hälfte (Isabell Pihlar) hadert, ist eben die Welt keineswegs in Ordnung. In herrlicher Spielfreude entfalten sich Elfenwelt und mehr noch die tüchtig durcheinandergewirbelten Pärchen. Eine köstliche Gegenwelt bilden die Handwerker, die ihrem Herrn zu Ehren ein Theaterstück proben und in den Bann des Magischen geraten. Jeden Einzelnen möchte man nennen, nicht nur Zettel (Stefan Baur) und Peter Squenz (Johannes Grass), und hat hier doch nicht den Platz dazu.

Spielerinnen und Spieler spielen frei, mit vollem Körpereinsatz, und sprechen flüssig, man bekommt viel mit vom Reichtum dieser shakespeareschen Dichtung. Natürlich ist es Schülertheater, das wirkt fast wie die berühmte Brechtsche Verfremdung. Brillantes Schülertheater, das eines Gymnasiums würdig ist.

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Vorlesewettbewerb Englisch

Vorlesewettbewerb Englisch 2017

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Am 12. Juli 2017 fand der diesjährige Lesewettbewerb Englisch der Klassen 5 statt. Die besten Leserinnen und Leser aller vier Klassen traten hierbei in einem spannenden Finale gegeneinander an. Am Ende durften sich die dreiGewinner Samuel Schneider, Alvin Kling und Lorina Bytyqi über einen Gutschein der Stadtbuchhandlung Tettnang freuen.

Vorlesewettbewerb Englisch 2015

Am 9. Juli 2015 fand wie jedes Jahr unser Vorlesewettbewerb Englisch in der Klassenstufe 5 statt. Zuvor wählten alle fünften Klassen jeweils ihre beiden Klassensieger aus, die dann in zwei anspruchsvollen Leserunden gegeneinander antraten. Unterstützt wurden sie von begeisterten Fans aus ihren Klassen. In der ersten Leserunde durften die Teilnehmer noch Ausschnitte einer bekannten Geschichte vorlesen, doch danach waren unbekannte Texte an der Reihe, die ebenfalls lebendig, ausdrucksstark und möglichst fehlerfrei präsentiert werden sollten. Alle Teilnehmer erzielten respektable Leistungen und beeindruckten so unsere Jury. Besonders erfolgreich waren dabei die drei Gewinnerinnen und Gewinner:

Platz 1: Peter Fischer, Klasse 5c
Platz 2: Johannes Buchholz, Klasse 5b
Platz 3: Franziska Stehle, Klasse 5a

Vorlesewettbewerb Englisch 2015

Wir gratulieren unseren Lese-Champions ganz herzlich und wünschen ihnen viel Spaß mit den Büchergutscheinen! Ein großes Lob geht auch an alle anderen Teilnehmer, die gezeigt haben, dass englische Geschichten durch gutes Vorlesen lebendig werden können!

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Aufführung 2015

Theater-AG des Montfort-Gymnasiums stellt wesentliche Fragen

Was ist gelebtes Leben?

Helmut Voith in der Schwäbischen Zeitung am 15/05/2015

Mit „norway.today“ bringt die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums ein Stück auf die Bühne, mit dem sie sich bei Schultheaterfestivals zeigen könnte.

Eigentlich ist es ein Zwei-Personen-Stück, das Igor Bauersima, durch eine Pressemeldung angeregt, im Jahr 2000 geschrieben hat und das seither in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. 2002 hat es das Theater für Vorarlberg in einer sehr beeindruckenden Inszenierung gespielt. Zwei junge Menschen verabreden sich in einem Chatroom zum gemeinsamen Suizid. In Norwegen wollen sie vom Preikestolen-Felsen am Lysefjord 600 Meter tief in den Tod springen. Im Theaterstück und Hörspiel wollen sie zuletzt zurück ins Leben.

Spielszene aus norway.today

Erst am Abgrund lernen Julie (Alisa Geßler) und August (Kai Spellmeier) sich selbst und das Leben kennen.

Über den Sinn des Lebens

Die Tettnanger Theater-AG hat mit ihrer Leiterin Antje Prospero das Stück ein Jahr lang von allen Seiten abgeklopft, hinterfragt. Aus sehr vielen Gesprächen der jungen Menschen über den Sinn des Lebens, über Vernunft und Suizid und über die Liebe entstanden dichte Sequenzen, die in die vorhandene Handlung eingebettet wurden. Die beiden Protagonisten, Julie und August – er aus einer Loser-Familie, sie aus der Oberschicht – erhalten so ihre Geschichte, ihr Umfeld, eine durch und durch aktuelle Welt. Neben Szenen, die fast dokumentarisch wirken – Mobbing in der Schule, Probleme am Mittagstisch zu Hause – stehen Verfremdungen. In Schwarz gekleidet, bewegen sich an die 20 Spieler in eleganter Choreografie als Chor über die Bühne, jeder trägt auf dem Hinterkopf eine weiße Maske. Chatroom, Raum für Gedanken, die alle umtreiben. Nach und nach verschwinden die schwarzen Gestalten, die Protagonisten bleiben übrig. Der Zuschauer erlebt sie in zwei Zeitebenen: hoch oben am Rand der Klippe, dick vermummt und fest entschlossen, gemeinsam ihrem Leben ein Ende zu bereiten, und in Rückblenden – in der Familie, in der Schule, mit Freunden.


Die Gespräche kreisen um den Sinn, sie zeigen, dass da für die beiden nichts ist, wofür es sich lohnt zu leben: „Woher will denn irgendeiner wissen, was ist?" Alles unwirklich, nichts echt: „Aus dem Fake wie hier tret' ich easy ab." Beklemmend. Doch in der Extremsituation am Berg erfahren sie Wirklichkeit, Emotionen, aufkeimende Liebe, nie gekannte Zärtlichkeit. Vor der Videokamera wollen sie sich verabschieden und finden keinen Grund mehr. „Ich will weg hier – ich auch." Werden sie jetzt ihren Platz finden? Das bleibt offen, ein Happyend wäre zu billig.

Ensemble aus einem Guss

In der zupackenden und zugleich diskreten Regie von Antje Prospero ist lebensechtes Theater zu erleben, allen voran die Protagonisten Alisa Geßler und Kai Spellmeier als Julie und August auf der Klippe und Leonie Brugger und Niklas Egger in den Rückblenden. Um sie herum ein spielfreudiges Ensemble aus einem Guss. Schmerzhaft schöne Naturbilder der Technik-AG begleiten das Erleben am Rande des Todes. Die Jugendsprache ist sehr direkt, die Auseinandersetzung mit dem Suizid unausweichlich. Schultheater zeigt hier nicht nur keine heile Welt, sondern stellt in Frage. Ein Wagnis, großartig. Das ist Theater, das ist Kunst.

Theaterplakat norway.today

 

 

Blind Date zum finalen Sprung

Die Theater-AG des Montfort-Gymnasiums brilliert mit dem Suizid-Drama „Norway.today“ von Igor Bauersima

Südkurier vom 20.05.2015

Der Selbstmordbeschluss ist leichter gefasst als umgesetzt: Gehalten von August (Kai Spellmeier) wagt Julie (Alisa Geßler) den Blick in den 600 Meter tiefen Abgrund. Bild: Schwier

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Auch wenn an einigen Stellen herzhaft gelacht wurde: Die Botschaft von „Norway.today“ geht unter die Haut. Die Theater-AG des Tettnanger Montfort-Gymnasiums feierte am Freitagabend mit dem Stück des Schweizers Igor Bauersima Premiere. Zwei Teenager an der Schwelle zum Erwachsenwerden, die gemeinsam aus dem Leben scheiden wollen, solch ein Stoff lässt vor allem die zahlreichen Eltern in der voll besetzten Schulaula nicht kalt. Doch dass die Aufführung nicht allzu sehr ins Düstere, Depressive abdriftet, liegt zum einem am Wortwitz der Textvorlage, zum größten Teil jedoch an den hervorragenden Darstellern. Allen voran die beiden Hauptdarsteller Alisa Geßler (Julie) und Kai Spellmeier (August), die die innere Zerrissenheit dieser Altersklasse glaubhaft präsentieren.

Geßler nimmt man die Figur der zwanzigjährigen Julie als Mischung aus Oberzicke, It-Girl aber auch äußerst sensiblen Menschen sofort ab. Julie ist die treibende Kraft hinter dem kollektiven Selbstmordplan. Ihr vordergründiges Motiv ist die Übersättigung am Leben. „Ich hab' keinen Hunger mehr. Ich bin bedient. Ich hab' genug. Ich hab' gehabt“, resümiert sie gleich mehrfach auf äußerst abgeklärte Art und Weise. In einem Selbstmörder-Forum im Internet sucht sie nach Gleichgesinnten, die mit ihr in den Tod gehen wollen. Sie stößt auf August, der sich in der digitalen Welt weitaus selbstbewusster präsentiert als beim späteren ersten Kennenlernen. Julies aggressive Coolness trifft auf Augusts trotzig verklemmte Art. Herrlich wie Kai Spellmeier hier den nervösen Jüngling gibt. Fürs verlegene Nasebohren eindeutig schon zu alt, nestelt er stattdessen unentwegt an seiner Brille herum. Wenn er sagt: „Das echteste Gefühl, das ich haben kann, ist das Gefühl des Nichts“, möchte man am liebsten auf die Bühne gehen und ihn einfach nur in den Arm nehmen.

Von einer 600 Meter hohen Klippe in Norwegen soll die gemeinsame Reise in den Tod gehen. Im hohen Norden angekommen, beginnt die langsame, aber stetige Annäherung der zwei Lebensmüden. Auf den ersten Blick eint die Beiden, bis auf die Todessehnsucht, wenig. Mithilfe szenischer Rückblicke auf prägende Erlebnisse der Beiden offenbaren sich jedoch bald einige Gemeinsamkeiten. Hier hat Regisseurin Antje Prospero zusammen mit ihren Schülern Igor Bauersimas ursprüngliches Zwei-Personen-Stück konsequent umgearbeitet und weitere Rollen geschaffen.

Neben der Einführung eines Chores, der sich zu den Themen des Stückes wie Liebe, Suizid und gesellschaftlichem Leistungsdruck äußert, wurden auch die Ausflüge in die Vergangenheit der zwei Protagonisten dazu gedichtet. Eine geniale Idee von Regisseurin Prospero, wie sich zeigt, erfährt der Zuschauer doch nun einiges über die Motive der Beiden.

Die jüngeren Ausgaben von Julie und August spielen Leonie Brugger und Niklas Egger, die mit ihrer Darstellung ebenfalls überzeugen können. Auch in den Rückblicken liegt das Hauptaugenmerk zunächst eher auf dem Trennenden als auf dem Verbindenden, exemplarisch dargestellt an parallel auf der Bühne stattfindenden Szenen, etwa beim Abendessen oder im Klassenzimmer. Auf der linken Bühnenhälfte agiert August samt Familie, rechts gewährt Julie Einblicke in ihre Welt. Hartz IV trifft Business Manager. Plastiktischdecke versus gestärktes Leinentuch. Augusts Vater (Mattis Holland) geriert sich als Voll-Proll mit Bierflasche und rassistischen Sprüchen, Julies Vater (Moritz Dornseiff) erscheint als dauertelefonierender Schlipsträger, der seine Tochter mit kostbaren Geschenken abspeist.

August wird in der Schule gemobbt, Julie ist von ihren oberflächlichen Freunden angeödet.
Obwohl August und Julie aus ganz unterschiedlichen Schichten kommen, haben sie dennoch Gemeinsamkeiten. Dessen werden sie auf der hohen Klippe auch selbst gewahr, und das Selbstmordbündnis der zwei verletzten Seelen beginnt langsam zu bröckeln. Ob sie springen werden? Oder birgt das Leben doch noch neue Reize?
Die Theater AG des Montfort Gymnasiums hat zusammen mit ihrer Leiterin Antje Prospero ein sehr ernstes, leider auch aktuelles Thema auf die Bühne gebracht und hervorragend umgesetzt.

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Schwedenaustausch 2014

24 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen unserer Schule nahmen am diesjährigen Schwedenaustausch teil. Nachdem die schwedischen Austauschschüler im März für eine Woche in Tettnang waren, reisten die deutschen Schüler vom 15. bis 24. Mai nach Kungälv, einer Kleinstadt in der Nähe von Göteborg. Dort besuchten sie den Unterricht an einer schwedischen Gesamtschule. Darüberhinaus blieb noch genügend Zeit für Besichtigungen und Ausflüge ins Göteborger Umland, so zum Beispiel zu den berühmten Schäreninseln der schwedischen Westküste. Während des Austauschs konnten die Schüler auf vielfältige Weise ihr Englisch einsetzen und pflegen, da dies in Schweden die gebräuchliche Zweitsprache ist. Der Austausch mit Schweden findet an unserer Schule alle 2 Jahre statt.

Schwedenaustausch 2014

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Mo.-Do.: 7:00 Uhr bis 15:15 Uhr / Fr.: 7:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Ausnahmen: montags von 8:00 Uhr bis 9:00 Uhr und täglich zwischen 9:30 Uhr und 10:30 Uhr geschlossen


Montfort-Gymnasium
Manzenbergstraße 30
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Tel.: 07542 / 93 24 30
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